Marcel

As a pokerplayer Marcel Luske has had a remarkable career with tournament cashes all over the world. He turned pro ten years ago and within two years became the #1 ranked player in Europe.

Marcel „The Flying Dutchman“ Luske ist ein professioneller Pokerspieler aus den Niederlanden. Seine Markenzeichen sind eine umgedrehte Sonnenbrille und modische Anzüge, außerdem singt er gerne, auch am Pokertisch. Luske ist verheiratet und hat zwei Kinder.

 

Seinen Spitznamen “The Flying Dutchman” (“Der fliegende Holländer”) verdankt er zum einen dem Umstand, dass er viel um die Welt reist um Poker zu spielen, zum anderen der Tatsache, dass die KLM, mit der er zu den Turnieren anreist, einen Club für Vielflieger mit dem Namen “The Flying Dutchman” eingerichtet hat.

ISA-GUIDE kennt Marcel seit über 18 Jahren persönlich und hat mit ihm zusammen, durch den Chefredakteur Reinhold Schmitt, zahlreiche Turniere in Europa gespielt. Auch 2104 trafen sichISA-GUIDE und Marcel im Rio in Las Vegas wieder.

Chefredakteur Reinhold Schmitt ISA-GUIDE: Marcel, wie lange willst du eigentlich noch herumreisen und Poker spielen?

Marcel Luske: Bis es mir keinen Spass mehr macht oder ich vom Fenster weg bin. ;)

Schmitt ISA-GUIDE: Wie kamst du, als gelernter Kaufmann, eigentlich zum pokern?

Marcel: Die Mathematik hat mir gezeigt, auf welchen Stundenlohn ich als professioneller Pokerspieler kommen kann. Und so lange ich Erfolg und Spass am pokern habe war es die richtige Entscheidung.

Schmitt ISA-GUIDE: Was fasziniert dich so am Pokerspiel?

Marcel: Die Herausforderung, ständig neuen Leuten zu begegnen, die vielen Städte und Länder die man besucht, das Reisen an sich und die neuen Reize denen man dauernd ausgesetzt ist.

Schmitt ISA-GUIDE: Du gehörst zu den erfolgreichsten niederländischen Pokerspielern, aber eines ist dir bis jetzt noch nicht gelungen. Ein Bracelet in Las Vegas zu holen. Stört dich das nicht ein wenig?

Marcel: Sicher stört mich das ein wenig… lacht… aber noch ist das letzte Wort nicht gesprochen, ich gebe den Glauben niemals auf.

Ich bin überzeugt das es durchaus wichtigeres gibt als ein Bracelet in Las Vegas zu gewinnen. Zum Beispiel Dinge die der Pokerindustrie helfen die vielen Identitätsdiebstähle zu verhindern und das pokern an sich sicherer zu machen. So arbeitet meine Firma zusammen mit Bilcare Technologies an einer entsprechenden Lösung. Siehe hierzu auch die Bekanntmachung auf meiner Seite.

Schmitt ISA-GUIDE: Was macht dein Projekt FIDPA? Bist du da noch aktiv?

 

(Foto: marcelluske.com)

(Foto: marcelluske.com)

Marcel: Ich bin nach wie vor sehr aktiv, aber was alles hinter den Kulissen abläuft sehen die meisten nicht. Die FIDPA (Federation Internationale de Poker Association) entwickelt sich sehr gut und bald wird es einige interessante Entwicklungen geben.

 

Schmitt ISA-GUIDE: Welche weiteren Ziele hast du angepeilt?

Marcel: Die Sicherheit der Pokerspieler zu verbessern. Damit niemand unerlaubt auf deinen Account zugreifen, deine Playercard oder Kreditkarte nutzen kann. Außerdem ist es an der Zeit den Registrierungsprozess bei Turnieren zu verbessern, um unnötige Zeit in Warteschlangen zu vermeiden.

Schmitt ISA-GUIDE: Kannst du pokern mit deinem Privatleben verbinden?

Marcel: Ich kann beides hervorragend miteinander verbinden. Zwischen den Turnieren habe ich mehr als genug Zeit für mein Privatleben.

Schmitt ISA-GUIDE: Ist Marcel Lüske glücklich als Pokerspieler?

Marcel: Nein. Als Visionär, Macher und als ein Spieler der sich freut wenn man ihm Respekt entgegenbringt ist man oft nicht glücklich wie manches seitens der Turnierleitung abläuft. Es gab und gibt hier sehr viele Probleme.
Im Grund genommen sind doch bei den Turnieren/Cashgames die Spieler das Wichtigste. Oft werden sie in den Casinos aber nicht angemessen behandelt. Dabei spielt es auch keine Rolle ob es sich um einen Poker Pro oder einen normalen Pokerspieler handelt. Im Endeffekt geht es den meisten Casinos nur ums Geld, ganz egal was es den Spieler kostet. Erst wenn sie merken das sie eine Grenze überschritten haben gehen sie auf einen zu weil sie merken das ihre Einnahmequelle in Gefahr ist. Danach geht es aber munter weiter.

Schmitt ISA-GUIDE: Wenn du könntest würdest du heute etwas anderes machen?

Marcel: Ja. Ich wäre am liebsten in der Musikbranche tätig und würde versuchen jeden Tag mindestens einen Menschen glücklich zu machen. Ganz egal wie viel Geld es einbringt. Weil die Menschlichkeit, bei all der Geldsucht, oft vernachlässigt wird.

Schmitt ISA-GUIDE: Was war dein schönster Moment in deiner Karriere als Pokerspieler und was der Schlimmste?

 

(Foto: marcelluske.com)

(Foto: marcelluske.com)

Marcel: Mein schönster Moment wird der sein an dem Poker die Anerkennung und den Respekt bekommt den es verdient. Es ist ein Spiel das die Welt verbindet. Ein Spiel in dem sich Spieler unabhängig von ihrem Glauben, Alter und Herkunft in einem fairen Spiel, mit Freude und Respekt, messen können.

 

Und zum schlimmsten Moment: Weltweit habe ich erlebt wie manche Veranstalter mit Spielern umgehen. Selbst in Vegas habe ich mitbekommen das Spieler wie Vieh zur Schlachtbank (Geldaderlass) geführt werden. Für viele Spieler ist es aber unglaublich wichtig bei solchen internationalen Turnieren mitzumachen, sich zu quälen, viel Geld zu investieren, viel Zeit dafür aufzuwenden um dann festzustellen das man dafür nichts, aber auch gar nichts geschenkt bekommt.

Die Pokerindustrie braucht Regeln die durch eine unabhängige Organisation erstellt werden und deren Einhaltung regelmäßig überprüft wird. Fairness und Konsistenz der Regeln muß garantiert sein. Denn so wie es momentan läuft, kann jeder machen was er will… und das tun sie auch.

Schmitt ISA-GUIDE: Würdest du einem jungen Pokerspieler raten ein Poker-Profi zu werden?

Marcel: Nein, ich würde ihm/ihr raten den eigenen Namen zu schützen, so wie z.B. “The Cleaner” (Jorryt van Hooft) das lange Zeit gemacht hat und sich so seine Unabhängigkeit und Identität bewahren konnte.

Schmitt ISA-GUIDE: Gibt es Erfolge auf die du besonders stolz bist?

Marcel: Sicher das bin ich. Ich bin mit der FIDPA ein Pokerbotschafter und habe dadurch weltweit Anerkennung bekommen.

Bei der FIDPA stehen die Pokerspieler immer an erster Stelle. Dadurch gab es auch Streitigkeiten mit anderen Organisationen die dies nicht beachten wollten. So z.B. bei der Einführung des n-CID (nonClonableID™) Systems, mit dem sich die Pokerturnier Organisatoren noch nicht einmal befasst haben. Die jetzigen Systeme sind nicht 100%ig sicher und schützen den Spieler nur unzulänglich vor Betrug und Identitätsdiebstahl. Dabei sollte die Sicherheit des Spielers doch das wichtigste Anliegen eines Organisators sein.

Schmitt ISA-GUIDE: …und last but not least… wann gibt es die erste internationale CD vom “The Flying Dutchman” zu hören?

Marcel: Auf meiner Webseite gibt es schon lange den Link zu meinem Album. Veröffentlicht von Zooland Records aber nie international promoted. Ich habe das nur für Fans aus dem Pokerbereich gemacht und es war mir eine Freude das zu tun. Und wer weis vielleicht gibt es ja doch noch eine internationale CD.